Selbst aktiv in
der Ödemtherapie
Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) als Standardtherapie des Lymphödems wurde um einen neuen Baustein ergänzt: Die aktive Einbindung des Patienten. Für einen erfolgreichen und langfristigen Therapieerfolg ist, neben der manuellen Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungs- und Atmungstherapie, Hautpflege und Hautsanierung, die individuelle Selbsttherapie von großer Bedeutung.
Eine effektive Zusammenarbeit zwischen Arzt, Lymphtherapeut, medizinischem Fachhandel und dem betroffenen Patienten ermöglicht eine bestmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben und beugt Komplikationen vor.
Die Selbstbandagierung
Die Selbstbandagierung als Eigenbehandlung sichert langfristig und dauerhaft, die durch Arzt und Therapeuten erzielten Erfolge (v.a. manuelle Lymphdrainage oder Wundheilung). Der wichtigste Punkt ist das Erlernen des Anlegens von Kompressionsverbänden bzw. Kompressionssystemen. Mit der Selbstbandagierung wird ein schneller Therapiefortschritt erreicht und es werden bessere Therapieerfolge erzielt. Die aufwendige und belastende Entstauungsphase wird bei konsequenter Anwendung verkürzt. Man erreicht schneller die Erhaltungsphase und verbessert dadurch die Lebensqualität, Bewegungsfreiheit und Mobilität.
Damit die Selbstbandagierung effektiver als mit herkömmlichen Kompressionsverbänden durchgeführt werden kann, sind leicht und sicher handhabbare Kompressionssysteme und Bandagehilfen verfügbar. Gerade die innovativen Medizinischen Adaptiven Kompressionssysteme MAK eignen sich für die Entstauung und Erhaltung und ermöglichen eine bislang nicht gekannte Unabhängigkeit im Alltag. Ein noch effizienterer Weg der Entstauung ist die Kombination von MAK mit den Bandagehilfen.
Therapieerfolg in zwei Phasen
Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE)
Phase 1:
Die Entstauungsphase
Die Entstauungsphase bewirkt die Mobilisierung des Ödems. In dieser ersten Phase der Therapie werden alle Bausteine ein bis zwei mal täglich angewandt. Ideal ist die Einbindung des Patienten gleich am Anfang der Therapie. Aufklärung und Schulung zu den Maßnahmen sind besonders wichtig, denn sie sind zeitintensiv und erfordern die aktive Beteiligung des Patienten.
Phase 2:
Die Erhaltungsphase
In der Erhaltungsphase wird der Therapieerfolg von Phase 1 konserviert und optimiert. Dafür kommen die Bausteine der KPE entsprechend des Krankheitsverlaufs zum Einsatz. Abhängig von zwischenzeitlich auftretenden Krankheiten, kann es notwendig werden die Phase 1 zu wiederholen. Auch in der Erhaltungsphase ist die Mitwirkung des Patienten unbedingt erforderlich.
Die Vorteile der Medizinischen Adaptiven
Kompressionssysteme (MAK) und der Bandagehilfen
in der Entstauungstherapie
- Einfach und sicher anwendbar
- Geringer Zeit- und Kraftaufwand
- Schnellerer Therapie-Erfolg
- Mehr Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit
- Mehr Selbstbestimmung und Eigenveranwortung
- Mehr Lebensqualität
Verringerter Arzt-, Therapeuten-
und Pflegeaufwand
Selbstbandagierung leicht gemacht
Für eine spürbare Steigerung der Lebensqualität werden innovative Hilfen zur Selbstbandagierung angeboten. Insbesondere in der Entstauungsphase oder bei weiterem Bedarf während der Erhaltungsphase sind Kompressionssysteme praktisch in der Anwendung. Sie können Tag und Nacht getragen werden. Sie ermöglichen dem Patienten selbst individuelle Anpassungsmöglichkeiten während des Tragens. Weiterhin können sie situationsbedingt ideal an schwankende Körperumfänge angepasst werden. Durch den Einsatz der Bandagehilfen zur Unterpolsterung kann der Erfolg der Entstauungstherapie noch weiter gefördert werden. Dabei werden sensible Körperstellen zusätzlich vor zu starken Scher- und Reibekräften geschützt.
Compression Wrap
Medizinisch Adaptive Kompressionssysteme
Ein sehr hoher Arbeitsdruck sorgt in Kombination mit einem niedrigen Ruhedruck bei den Compression Wrap Produkten für außerordentlich kurzzügige Eigenschaften. Sichere und zeitsparende Anwendung durch hilfreiche Griffzonen und lückenlose Überlappung.
- Flexibel einstellbar von 30 bis 60 mmHg Kompressionsdruck
- Notwendigkeit für sehr hohen Arbeitsdruck (z. B. bei Ulcus cruris venosum, ausgeprägten Fibrosen)
- Sehr stark ausgeprägte Lymphödeme (z. B. bei Lymphödemen im Stadium II – III)
- Kosteneffizient
ACS Light
Medizinisch Adaptive Kompressionssysteme
Mit ihren kurzzügigen Eigenschaften können die Kompressionssegmente komfortabel und effizient zur Entstauungstherapie verwendet werden. Einfache Anwendung durch eingearbeitete Fixierhilfe. Haftbänder am oberen Ende gewährleisten sicheren Halt und Mobilität.
- Individuell einstellbar bis zu 40 mmHg Kompressionsdruck
- Auch für Nebenerkrankungen geeignet, die wenig Druck benötigen (z. B. periphere Neuropathie, leichte pAVK) oder wenn hoher Kompressionsdruck nicht toleriert wird (z. B. Schmerzempfindlichkeit, Sensibilität, Reizwahrnehmung)
- Gegebenheiten, die mehr Flexibilität und Elastizität erfordern
- Temporäre Druckerhöhung zusätzlich zu einer Kompressionsstrumpfversorgung in der Erhaltungsphase
SoftCompress
Bandagehilfen
Durch ihre hochfunktionelle Oberflächenstruktur fördern SoftCompress Bandagehilfen den Abfluss der Lymphflüssigkeit mit vertikalen Schaumstoffkanälen, beugen Druckstellen und Hautschäden vor und wirken Bindegewebsfibrosen entgegen.
- Unterpolsterung der Kompressionsversorgung zur idealen Druckverteilung und Druckübertragung
- Verhindert Abschnürungen und schützt vor Einschneiden
- Vermeidet Druckstellen und Hautschäden
- Hautfreundliche Baumwolloberfläche, atmungsaktiv und anschmiegsam
- Erleichtert die Bandagierung und spart Zeit
- SoftCompress kann in Verbindung mit MAK getragen und unter Kurzzugbinden eingesetzt werden
- Auch als Mehrkomponenten-Komplettsets zusammen mit Binden und Pelotten erhältlich
Indikationen
Kontraindikationen
Indikationen
Compression Wrap und ACS Light
Lymphödem, Lipödem, Phlebödem, Ulcus cruis venosum, Posttraumatisches Ödem, Postoperatives Ödem, Tiefe Beinvenenthrombose, Postthrombotisches Syndrom, Chronisch venöse Insuffizienz, Primäre und sekundäre Varikosis, Immobilitätsödem, Berufsbedingte Ödeme (Steh- und Sitzberufe)
SoftCompress
Lymphödem, Lipödem, Phlebödem, Posttraumatisches Ödem, Postoperatives Ödem, Fibrosen
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
Fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit (wenn einer der folgenden Parameter zutrifft: ABPI < 0,5, Knöchelarteriendruck < 60 mmHg, Zehendruck < 30 mmHg oder TcPO2 < 20 mmHg Fußrücken), Dekompensierte Herzinsuffizienz (NYHA III + IV), Septische Phlebitis, Phlegmasia coerulea dolens, Akute bakterielle, virale oder allergische Entzündungen, Schwellungen der Extremität unbekannter Ursache
Relative Kontraindikationen
Ausgeprägte nässende Dermatosen, Unverträglichkeit auf Druck oder Inhaltsstoffe des Produkts, Schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität, Fortgeschrittene periphere Neuropathie (z. B. bei Diabetes mellitus), Primär chronische Polyarthritis, Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Stadium I/II, Malignes Lymphödem
Hinweis bei offenen Wunden
Im Versorgungsbereich sollten offene Wunden zuerst mit einer sterilen, dem Exsudatmanagement angepassten, Wundauflage abgedeckt werden, bevor SoftCompress oder Medizinische Adaptive Kompressionssysteme angelegt werden.